Verhaltenskodizes

1. Begriff: Systeme von Prinzipien und Normen, welche als Ausdruck internationaler Standards Regeln für ein erwünschtes Verhalten bes. ⇡ internationaler Unternehmungen festlegen. Die zum Ausdruck kommenden Regelungen sind kein Bestandteil internationalen Rechts, sondern eher als Empfehlungen zu verstehen.

- 2. Gründe: V. dienen der Bereinigung und Schließung von Überschneidungen und Lücken zwischen den jeweiligen nationalstaatlichen Unternehmens-, Gewerbe- und Arbeitsrechten. Dies soll der Stärkung der Kontrollpotenziale über internationale Unternehmen dienen. Den V. ist eine Brücken- und Harmonisationsfunktion zuzuschreiben.

- 3. Beispiele: V. lassen sich etwa nach ihrem Allgemeinheitsgrad bzw. ihrer Spezialisierung auf Produkte und Funktionsbereiche abgrenzen. So haben die Vereinten Nationen einen „Verhaltenskodex zur Kontrolle und zur Festlegung von Regeln zur Behandlung von transnationalen Unternehmen“ erlassen, welcher ein sehr umfassendes Regelwerk darstellt. Von der Weltgesundheitsorganisiation stammt hingegen ein „Internationaler Kodex über das Marketing von Muttermilch-Ersatzprodukten“.